Steinkäuze sollen wieder siedeln

Uwe Engel Dirk-Peter Meckel

Projekt soll die kleinen Eulenvögel zurück in die Wilstermarsch bringen. Ein Brutpaar auf dem Hof der Familie Engel, Hinter-Neuendorf 1

Gerade einmal elf Steinkauz-Bruten mit 33 Jungvögeln wurden 2011 im gesamten Kreis Steinburg gezählt. In einigen Regionen waren die Vögel gar nicht mehr zu sehen. Vogelschützer versuchen nun, die Tierart wieder in ihren angestammten Lebensräumen anzusiedeln. Gerade sucht Dirk-Peter Meckel, stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes und Projektleiter Eulenschutz, für sechs Steinkäuze in der Wilstermarsch ein neues Zuhause. Zwei Vögel sollen auf dem Hof der Familie Engel in Neuendorf-Sachsenbande den Anfang machen.

Der Steinkauz mit dem bräunlichen, weiß gefleckten Gefieder, den strahlend gelben Augen und dem sich ständig wiederholendem „Guuuhk-Ruf“ ist kaum größer als eine Amsel und damit deutlich kleiner als seine großen Verwandten Waldkauz und Schleiereule. Er liebt den Dorfrandbereich und Einzelgehöfte, benötigt geräumige Bruthöhlen und Tageseinstände, extensiv bewirtschaftete Flächen mit ganzjährig kurzer Vegetation, eingestreuten großen Bäumen und Viehbeweidung. Er ernährt sich hauptsächlich von Kleinsäugern, Insekten und Regenwürmern.

Die sechs Tiere, die in der Wilstermarsch angesiedelt werden sollen, wurden im Wildpark Eekholt von Obertierpfleger André Rose aufgepäppelt. Vier Monate sind die Käuze inzwischen alt. Dass alle Vögel den Neustart überleben werden, ist allerdings höchst fraglich. „Im Schnitt gibt es einen Verlust von 70 Prozent im ersten Jahr“, erklärt Meckel. In ihr neues Quartier legt der Eulenexperte tote Mäuse und Maden, von denen sich die Steinkäuze in den ersten Tagen ernähren sollen. „Danach werden sie ausfliegen und sich einen neuen Standort suchen“, so Meckel. Da die Tiere keine Sender tragen, sei es schwer, ihre Flugrouten zu verfolgen.

Die Wilstermarsch wurde von den Eulenschützern nicht zufällig ausgewählt. „In den Vorjahren hat es hier eigentlich immer Ruf- und Sichtbeobachtungen gegeben“, sagt Meckel. Die Region sei also ein klassisches Steinkauz-Revier. Doch zuletzt sei nur noch ein einziges Brutpaar mit drei Jungvögeln in Vaalermoor nachzuweisen gewesen. Nun muss abgewartet werden, ob die Steinkäuze ihr neues Zuhause annehmen – und ob es ihnen gelingt, in der Freiheit zu überleben. Immerhin seien die handaufgezogenen Tiere „gut genährt und ausgesprochen agil“, wie Meckel versichert. Carsten Wittmaack

 

 

Wilstersche Zeitung vom 18. August 2012, shz

Bericht und Fotos: Carsten Wittmaack

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